Scuba Stoff: Originelle Optik und Qualität

Heute stelle ich euch einen besondere Stoff vor. Einen Stoff, der euch wahrscheinlich im ersten Moment das Meer vor euer inneres Auge ruft und an einen Tauchgang erinnert, im zweiten Moment aber überrascht, weil er mehr kann, als man denkt. Es geht um das stoffliche Wunder: Scuba

Scuba Stoff hat in den letzten Jahren zuerst die Mode Laufstege erobert, ist dann in den Bestand vieler Designer und Modemarken gewandert und hat sich inzwischen als beliebter Stoff bei Nähfreunden etabliert. Scuba ist leicht zu nähen und ergibt Kleidungsstücke mit toller Haptik, origineller Optik und beeindruckende Qualität.

Ich möchte ihn euch heute genauer vorstellen: den Stoff, der an Neopren erinnert, der alltagstauglich und erstaunlich vielseitig verwendbar ist.

Der Stoff, der viele Vorteile miteinander verbindet, der sowohl sommer- als auch wintertauglich ist und, wer weiß, aus dem du vielleicht dein nächstes Kleidungsstück oder den nächsten Artikel für deinen Online Shop nähst.

Was ist ein Scuba? – „Self-contained Underwater Breathing Apparatus“

Beginnen wir einmal von vorne, nämlich beim Namen dieses Stoffes, der, zugegebenermaßen, zu  Verwirrung führen kann. Scuba bedeutet nämlich: „Self-Contained Underwater Breathing Apparatus“, was soviel bedeutet wie ein „Drucklufttauchgerät, das den Taucher unter Wasser mit Atemgas versorgt“. 

Man könnte also annehmen, dass es sich um einen Stoff handelt, der für Schwimmmonturen und Tauchkleidung gedacht ist. Dies ist allerdings nicht der Fall, denn diese Aufgabe ist und bleibt dem Neopren überlassen.

Womit wir direkt beim zentralen Thema sind: Scuba Stoff ist Neopren sehr ähnlich und sozusagen sein alltagstauglicher, stofflicher Doppelgänger.

Wie setzt sich Scuba Stoff zusammen?

Ein Scuba Stoff ist ein sogenannter Doppelstrick, der aus feinen Fasern hergestellt und doppelseitig gestrickt wird. Scuba besteht primär aus Polyester mit Elasthan Anteil, bisweilen hat er auch Viskose- oder Nylonanteile. Scuba hat einen super Griff und ist ein Doubleface-Stoff: Seine Oberfläche, die obere Seite, erinnert stark an Neopren, während sich die untere Seite mehr nach einem Jersey Stoff anfühlt.

Der Stoff an sich ist, im Gegensatz zu Neopren, nicht isolierend oder sonderlich wärmend. Es gibt aber durchaus Varianten von Scuba Stoffen, die sehr warm sind, da sie eine eingearbeitet Luftschicht haben, die ihnen eine wärmende Funktion zukommen lässt.

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Eigenschaften von Scuba

Scuba Stoffe fallen besonders durch ihre gute Griffigkeit, ihre Elastizität und ihren herausragenden Stand auf. Sie sind strapazierfähig und kehren, selbst wenn sie stark gedehnt werden, stets in ihre Ausgangsform zurück. 

Dadurch, dass das Polyester – Elasthan Gemisch sehr elastisch ist, passt sich das Material an Körperformen an und fühlt sich auf der Haut angenehmen sanft und anschmiegsam an. Durch die Weichheit von Scuba erinnert der Stoff an unsere liebsten Sweat Stoffe.

Und, liebe Nähfreunde und Freundinnen, Scuba hat eine weitere Eigenschaft, die gerade beim Nähen und Verwenden dieses Stoffes ein echtes Highlight ist: Scuba lässt sich extrem gut verarbeiten und franzt nicht aus – ihr wisst, was das bedeutet! Jap, deutlich weniger Stress mit sämtlichen Säumen und Kanten.

Scuba Jersey, Scuba Crêpe, Scuba Mesh und Optionen für jede Jahreszeit

Scuba Stoffe gibt es in unterschiedlichen Varianten: es gibt sowohl dünnere Scuba Stoffe, wie Scuba Jersey, Scuba Crêpe oder Scuba Mesh, als auch dickere Varianten, wie beispielsweise die, die eine eingearbeitete Luftschicht haben, so dass für jeden Bedarf, beziehungsweise jede Jahreszeit eine passende Stoffvariante dabei ist.

Übrigens: Auch in Deutschland hat sich die Scuba – Liebe schon so gut verbreitet, dass es mittlerweile kein Problem mehr ist an Scuba Meterware ranzukommen. Scuba ist in vielen Farben und mit unterschiedlichem Muster zu bekommen.

Scuba vs. Neopren

Widmen wir uns nun dem Thema, das uns doch allen am meisten unter den Nadelkissen brennt: Wie unterscheiden sich nun Scuba und Neopren genau voneinander? Was sind die Unterscheide und Gemeinsamkeiten?

Woraus Scuba besteht haben wir bereits gesehen, hier besteht der erste große Unterschied. Neopren besteht nämlich aus Chloropren Kautschuk bzw. Gummi und verfügt über eine Schaumstoffschicht, die es wärmeisolierend macht – was natürlich nicht ganz unwichtig ist, wenn man bedenkt, dass dies das einzige Kleidungsstück ist, das man trägt, wenn man sich in eiskalte Gewässer begibt.

Wie sich Neopren anfühlt, ist die bestimmt bekannt. Die Oberfläche von Scuba hat eine ähnlich glatte Optik, fühlt sich allerdings eine Spur weicher und weniger nach Plastik an und ist weniger steif. Eine Gemeinsamkeit der beiden Stoffe ist, die extreme Stretch- und Dehnfähigkeit, die es erlaubt, dass sich die Stoffe wunderbar an unsere Körperformen anpassen.

scuba

Ist Scuba Stoff atmungsaktiv?

Hier haben wir einen weiteren Unterschied zu den Eigenschaften von Neopren Stoffen: Scuba Stoffe sind im Gegensatz zu Neopren atmungsaktiv. Etwas, das das Tragen von Kleidungsstücken aus dem Polyester Gemisch sehr angenehmen macht, da man nicht oder nur wenig in diesen Stoffen schwitzt. Das ist auch einer der Gründe, wieso Scuba oft bei Sportkleidung verarbeitet wird.

Die Verarbeitung von Scuba

Juckt es dir schon in den Fingern und hörst du bereits deine Nähnadeln rufen, die Scuba zu deinem neuen Hingucker – Kleidungsstück in Form einer Jacke, als Kleider oder raffiniertem Mantel verarbeiten wollen? Wir nähern uns und, ich verspreche es,  bald kann es losgehen mit dem Scuba Nähen.

Zuerst schauen wir uns aber noch kurz an, auf was du bei der Verarbeitung dieses supercoolen Stoffes achten muss, damit deine Ergebnisse, der Schnitt und das fertige Teil perfekt werden.

Der richtige Zuschnitt

Auch wenn Scuba an sich sehr strapazierfähig, einfach zu handhaben und ein wundervolles Material für Nähanfänger ist, gibt es ein paar Dinge, die du für die Handhabung und Einstellungen wissen solltest.

Das Polyester – Elasthan Material besteht aus sehr feinen Fasern, die sich bei grober Verarbeitung lösen oder verknoten können, das heißt: Vorsicht beim Zuschnitt! Damit hier – im wahrsten Sinne des Wortes – nichts schief gehen kann, empfehle ich für das Zurechtschneiden deines Stoffes die Verwendung eines Rollschneiders mit scharfer Klinge.

Mit dem Rollschneider lässt sich der Scuba Stoff behutsam und kontrolliert schneiden, so dass du saubere Schnittkanten erhältst.

Nähen

Scuba lässt sich sehr unkompliziert nähen und eignet sich sowohl für erfahrene Nähfreunde, als auch für die, die noch keine jahrelange Expertise mitbringen.

Nachdem du den Scuba Stoff zurechtgeschnitten hast, solltest du ihn fixieren, bevor du loslegst. Hierfür bitte möglichst dünne Stecknadeln oder Stoffklammern verwenden, damit du das Gewebe nicht beschädigst. Den Stoff solltest du während der Verarbeitung nicht zu fest ziehen.

Da Scuba sehr elastisch ist, können sonst ungewollte Wellen entstehen. Um Wellenbildung auch an den Nähten zu vermeiden, achte bei den Nähmaschinen Einstellungen darauf, dass der Druck des Nähfußes gering ist und halte den Stoff locker.

Die richtige Nadel

Optimal eignet sich eine Stretch-, Jersey- oder Superstetchnadel um den Stoff zu nähen. Du kannst auch eine Universalnadel verwenden, achte aber bitte darauf, dass die Nadelstärke zur Materialdicke passt. Für dünne Scuba Stoffe empfehle ich ein 75er-Stärke und für dickere oder mehrlagige Stoffe eine 90er-Stärke.

Übrigens: Da Scuba Stoffe nicht ausfrasen können, musst du sie nicht säumen. Falls es dir optisch besser gefällt, kannst du es aber natürlich trotzdem tun.

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Was bedeutet Scuba Mode?

Scuba Mode bezeichnet Kleidungsstücke aus Scuba Stoffen. Scuba Kleidungsstücke sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden, sie schmeicheln der Figur, haben einen super Griff und sind ein besonderer Hingucker. Kein Wunder, dass auch bekannte Modedesigner, wie Isabel Marant oder Stella Jean gerne mit diesem Stoff arbeiten.

Wofür kann man Scuba Stoffe verwenden?

Scuba ist zum richtigen Allrounder geworden und du kannst so gut wie jedes Kleidungsstück aus diesem Stoff nähen. Scuba engt nicht ein und macht jede Bewegung mit, das Material drückt nicht und eignet sich sowohl im Alltag als auch für deinen Casual Chic Look.

Während Scuba ursprünglich primär, aufgrund seiner Elastizität, für körpernahe Kleidungsstücke, wie beispielsweise  Sportbekleidung, Leggings oder Bodys verwendet wurde, ist inzwischen klar, dass sich Scuba auch für eine breite Palette an anderer Kleidung eignet. Kleider und Jacken, T-shirts und Hosen, Mäntel für Sommer und Winter – Scuba eignet sich für sämtliche Artikel, die du oder deine Kunden gerne tragen.

Nähideen

Da sich Scuba, wegen seiner vielen Vorteile und seiner Qualität, als beliebtes Material unter Nähfreunden hervorgetan hat, gibt es einige Beiträge und Schnittmuster für unterschiedliche Kleidungsstücke, wie beispielsweise für ein Scuba Kleid, Röcke, Hosen, Jacken oder Oberteile. Scuba Kleidungsstücke vertragen gut und gerne eine knallige Farbe. Meine Empfehlung: je schlichter der Schnitt, desto bunter darf es sein.

Wer erstmal langsam beginnen und sich herantasten möchte, der kann mit einer kleinen Tasche aus Scuba Stoffen oder Babysocken beginnen.

Die richtige Pflege

Deinen Scuba Stoff kannst du ganz entspannt im Schonwaschgang deiner Waschmaschine bei 30 °C waschen. Optimalerweise verwendest du hierfür ein Feinwaschmittel ohne Bleiche. Trocknen solltest du deinen Scuba Stoff am besten an der Luft, denn die meisten Scuba Stoffe sind nicht trocknergeeignet.

Normalerweise müssen Scuba Stoffe nicht gebügelt werden, da sie nicht oder nur sehr wenig knittern. Solltest Du dein Scuba Kleidungsstück doch mal bügeln wollen, dann bitte nur auf niedrigster Stufe und sehr vorsichtig.

Auf die Nadel, fertig, los!

So, liebe Freunde von Nadel und Faden, das waren die wichtigsten Informationen rund um den talentierten Scuba Stoff, den du nun bestimmt nicht mehr nur mit Meeresrauschen und Tiefseeausflügen verbindest.

Lass mich gerne wissen, wenn du anfängst mit Scuba zu nähen und welche Scuba Kleidungsstücke bei dir einziehen!